Einer meiner ältesten Aphorismen stammt aus dem Jahre 1976 und wurde seit dem wohl unzählbar oft zitiert und veröffentlicht. Der lautet schlicht und einfach:
"Männer ahnen nicht, wieviel Verstand Frauen
brauchen, um sich ihnen gegenüber dumm stellen zu können."
Alte Lieblinge von mir, übernommen aus vorliegenden Buchveröffentlichungen, z. T. leicht geändert oder zugespitzt.
Mut: Ein Schritt vorwärts, kann einer zu viel sein. Einer zurück nicht minder.
Das Gehen lernt man früh, das Sichgehenlassen später.
Phantasie sollte auch so weit reichen, sich so zu sehen, wie man wirklich ist.
Rede und ich höre, ob du mich verstehst.
Am schwersten trägt man oft an dem, was man auf die leichte Schulter nimmt.
Im großen Chor sind die Falschsinger nicht leicht zu orten.
Kein Affe weiß, dass der Mensch von ihm abstammt. Deren Wissen könnte so hilfreich sein.
Er suchte hilfreiche Hände und fand viele – die sich von ihm verabschiedeten.
Er hielt zur Stange, an die er vorsorglich ein weißes Tuch gebunden hatte.
Besonders auf eingefahrenen Wegen ist es gefährlich, die Fahrspur zu wechseln.
Erinnerung: Rülps des Gehirns.
Der Weg zu sich selbst ist der beschwerlichste Weg durchs Leben.
Die Folge seiner Siege. Das Versiegen der Erfolge.
Die Kraft der Sprache fühlt jeder am stärksten, wenn ihm Schweigen auferlegt wurde.
Gewohnheiten lassen sich vermeiden. Wie aber die Gewohnheit des Vermeidens vermeiden?
Nie ging er aus sicher heraus. Immer ging er unter die Leute.
Der Aufstieg über fremde Buckel endet nicht selten im Höhenrausch.
Memoiren: Das Großreinemachen, bevor der Laden geschlossen wird.
Schwer lässt sich dem helfen, der in den Zwiespalt seinen Gefühle fiel.
Sprachliche Ironie: Freunde muss man sich erobern.
Wer zum Höhenflug ansetzt, denkt selten an die Art der späteren Landung.
Erstaunlich, wie viele Leute sich hinter einer aufgeworfenen Frage verstecken können.
Auf den Gipfel des Ruhmes lassen sich doch viele gern tragen.
Die Selbstbestätigung ist mit dem Selbstbetrug verwandt, bei manchem sogar ersten Grades.
Klug sein ist nicht immer von Vorteil. Es gibt zu viele, die meinen, es beurteilen zu können.
Leise Töne machen hellhöriger.
Manch einer steht auf dem Weg zur Freundlichkeit sich selber nur im Weg.
Die Beredsamkeit der Schweigenden findet in keinem Protokoll Platz.
Er riss sich für andere in Fetzen, doch sie sahen nur seine Blößen.
Wem die letzte Stunde gekommen ist, dem hilft auch kein Uhraufziehen weiter.
Hinter jedem Glück steckt ein Quäntchen Wollen.
Was manchem Pech auch nicht abzusprechen ist.
Ein stilles Stündchen bringt die lautesten Gedanken.
Das Jenseits und das Diesseits sind beide Hinterlassenschaften.
Stößt sich der König den Kopf, jammert der Narr.
Der Putz, der dir auf den Kopf fällt, ist mitunter der, auf den du vorher mächtig gehauen hast.
Durchs Stolpern ist mancher erst zum Gleichschritt gekommen.
Die Kraft, die zum Großkriegen nicht ausreicht, genügt allemal zum Kleinkriegen.
Anerkennung finden Wunder nur bei denen, die nicht erleben müssen, wie sie gemacht werden.
Mancher lebt nicht nur, sondern er redet auch noch über seine Verhältnisse.
Es gibt Bücher, die werden ein zweites Mal verlegt. Aber dann so, dass man sie niemand wiederfindet.
Wo die Liebe hinfällt, muss sie erst das Laufen lernen.
Aphorismen wünschen sich ein neues Zuhause, aber keine neuen Eltern.